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Parship für Werbetreibende – Neue Matching-Plattform für Agenturen kündigt sich an.

© Syda Productions - Fotolia

Durfte ich erste letzte Woche über eine neue holländische Pitch-App berichten, kündigt sich jetzt eine Art Partnerbörse für fremdgehwillige Werbetreibende an.

Agenturmatching heißt die neue Onlinepartnerbörse, die Werbetreibende und Agenturen über angeblich ausgefieselte Algorithmen zusammenbringen will. Simpel und schnell, wie die Betreiber versprechen.

Zielgruppe sind wohl, Werbetreibende, die sich einen professionellen Pitch-Berater nicht leisten wollen oder können und trotzdem einen passenden Agenturpartner finden möchten. Dabei ist der Grundansatz eher klassisch: (1.) Anforderungsprofil erstellen, anhand einiger weniger standardisierter Auswahlkriterien (Disziplin, Branchenkenntnis, Ort, Größe etc.), (2.) automatisch vorgeschlagene Agenturen vergleichen (anhand eines Kurzprofils und einer Videovorstellung) und (3.) entscheiden.

Das Geschäftsmodell basiert wohl auf einem Monatsabo-Modell für die Agenturen (abhängig von der Mitarbeiteranzahl). Inwieweit das schwäbische Anbandl-Institut auch noch bei den Werbetreibenden die Hand aufhalten will, lässt sich momentan nicht ersehen.

Abbildung: Startseite www.agenturmatching.de

Das Versprechen eines zeit- und kostensparenden Auswahlprozess für den Werbetreibenden lässt sich nachvollziehen. Allerdings gilt zu bedenken, dass sich die Suche zwangsläufig nur auf teilnehmende Agenturen beschränkt ist und deren Angaben und Selbstdarstellungen vermutlich nicht kritisch durch den Betreiber der Plattform geprüft werden.

Ich denke, das Model hat nur eine Chance, wenn es den Betreibern gelingt, sehr schnell und parallel die kritische Masse von teilnehmenden Agenturen zu erreichen und die Agenturen schnell mit attraktiven Anfragen bei Laune zu halten.

Entwickelt wurde die Idee unter dem Arbeitstitel Ambplify und der Ägide von Sophie Schade im Rahmen des Start-up-Accelerator-Camps NEXT Stuttgart, einem fünf-wöchentlichen Intensiv-Programm für Gründerteams. Laut Website steckt wohl auch einiges an steuerfinanzierter staatlicher Unterstützung in dem Projekt.