Was bedeuten eigentlich die gängigen Abkürzungen im Rahmen von Ausschreibungen?
"Können Sie mir den RFI bis morgen Abend beantworten?" oder "Ich schicke Ihnen den RFP sobald Sie mir den RFI beantwortet haben." Häh!?
Wer, zum Beispiel als new Business Verantwortlicher, häufiger mit Anfragen potenzieller Kunden zu tun hat und sich regelmäßig an Ausschreibungs- oder Pitchprozessen beteilig wird schon mit RFIs, RFQs und Konsorten zu tun gehabt haben. Irgendwie erfreuen sich auch diese anglizistischen Akronyme bei Einkäufern und Marketeers wachsender Beliebtheit. Da auch ich die putzigen Abkürzungen immer wieder erst nachschlagen muss, hier die wichtigsten Ausschreibungskürzel im Überblick (Wikipedia sei Dank!):
RFI (Request for Information, dt. Leistungsanfrage):
Anfrage an potenzielle Dienstleistungspartner, ob sie einen skizzierten Bedarf grundsätzlich erfüllen könnten beziehungsweise die nachgefragten Dienstleistungen und Services kompetent anbieten können. Häufig werden in diesem Schritt auch konkrete Fragen zu den wichtigsten Unternehmensdaten, der Mitarbeiteranzahl, der Kundenstruktur und den spezifischen Erfahrungen in relevanten Feldern gestellt. Diese Ausschreibungsvariante eignet sich zur ersten Sondierung des Marktes.
RFQ (Request for Quotation, dt. Preisanfrage):
Zu einem detailliert beschriebenen Bedarf (Lastenheft) wird eine Leistungsbeschreibung mit einem möglichst präzisen, aber in der Regel unverbindlichen Preis angefragt. Manchnmal werden auch einfach nur standardpreislisten oder Pauschalpreise für beispielhafte Leistungen abgefragt. Diese Anfragen werden an Dienstleister versandt, von deren grundsätzlicher Leistungsfähigkeit der Auftraggeber bereits überzeugt ist.
RFP (Request for Proposal, dt. Aufforderung zur Angebotsabgabe):
Ausschreibung im üblichen Sinn, d.h., die abgegebenen Angebote sind innerhalb der angegebenen Gültigkeitsfrist in der Weise bindend, dass ein Vertragsschluss durch bloße Annahme-Erklärung des ausschreibenden Unternehmens zu Stande kommt. Die Ausschreibungs-Anfragen enthalten eine detaillierte Leistungsbeschreibung bzw. ein Pflichtenheft sowie alle zum Vertragsabschluss gehörenden Zusatzvereinbarungen. Letztlich ist selbst die klasssiche Pitch-Präsentation nichts anderes, als ein RFP, der dann ahlt persönlich entgegengenommen wird.
RFF (Request for Feature, dt. Aufforderung zur Angebotserweiterung):
Anforderung zur Erweiterung eines Rahmenvertrages oder Angebots.
Wie rappen noch die Fanta Vier: "MfG, mit freundlichen Grüßen ...."