Pitch-Fehler #5: Last-Minute-Panic, statt strukturierter Zeitplanung.

© Ljupco Smokovski - Fotolia

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"All the work, while crying.". Witzig gemeint, aber leider(!) wahr, die unten gezeigte Grafik eines unbekannten Agentur-Insiders, die schon lange als Mem durch die sozialen Medien geistert.

Haben wir nicht alle schon in der Nacht vor dem wichtigen Meeting, der alles entscheidenden Präsentation bis tief in den Morgen am Schreibtisch gesessen? Neue brillante Ideen verworfen, aus reinem Pragmatismus? "Keine Zeit!", "Das bekommen wir leider nicht mehr hin.", "Die Charts müssen jetzt endlich fertig werden."

Ich erinnere mich sehr gut an Horror-Szenarien, wie ich nach höchstens einer Stunde Schlaf und mehreren Stunden Bahnfahrt, während der die Präsentation noch mehrfach umgestellt wurde, endlich vor dem potenziellen Neukunden stand; als Zombie, mit Blut unterlaufenden Augen, blasser Haut, aufgeputscht durch literweise schlechten Bundesbahn-Kaffee und alles andere, als Herr der Lage.

Unbekannter Herkunft.

Dabei gilt es doch gerade jetzt, bei der entscheidenden Präsentation alles Können und alle Erfahrung abzurufen, um den prospektiven Neukunden zu begeistern und von unserer Agentur und unserer Lösung zu überzeugen. Und dafür brauchen wir all unsere Kraft und Energie und Sicherheit.

"Last-Minute-Panic" mag zwar das Adrenalin ausschütten helfen, das uns zu Höchstleistungen antreibt, ist aber selten eine gute Voraussetzung für überlegte, kluge Entscheidungen.

Und damit wir bei der nächsten Präsentation wirklich unser Bestes geben können, hier meine Tipps für einen gut geplanten und strukturierten Pitch-Fahrplan:

  • Sofort bei Beginn des Pitch-Projekts ein detailliertes, realistisches Projekt-Timing aufstellen.
     
  • Dabei alle wichtigen Milestones berücksichtigen (zum Beispiel Re-Briefing, internes Briefing, Planning- / Strategie-Meeting, Ideenselektion, Schulterblick, Rehearsal, Präsentation) und bereits am Anfang Termine mit allen Beteiligten (auch dem potenziellen Kunden) verbindlich abstimmen und Meeting-Räume reservieren.
     
  • Unbedingt Zeit für wenigstens ein Rehearsal einplanen. Und zwar mindestens 24 Stunden vor der Präsentation. Einen Mitarbeiter bestimmen, der als "Advocatus Diaboli" das Präsentations-Team herausfordert und dabei die Einwandbearbeitung fördert.

Kein Hexenwerk, kaum Aufwand und hilft, sicherzustellen, dass wir am großen Tag wirklich zu Hochform auflaufen und mit durchdachten Ideen und einer überzeugenden Präsentation gewinnen können.

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