Warum nicht ein paar Tipps annehmen, von einem der besten Präsentatoren des 21ten Jahrhunderts. Wir alle können von Steve Jobs lernen, unsere New-Business-Präsentationen noch überzeugender abzuliefern. Denn, wie schon der Neurowissenschaftler Gregory Berns richtig sagte: "Sie können die großartigste Idee der Welt haben, wenn es Ihnen nicht gelingt, Andere davon zu überzeugen, ist Ihre Idee nichts wert."
Hier kommen 10 Tipps, Ihre Ideen überzeugender zu verkaufen, nach Steve Jobs Art.
1. Konzipieren Sie Ihre Präsentation zunächst mit Stift und Papier.
Ein großer Fehler, den viele begehen, ist viel zu früh die Präsentations-App (PowerPoint, Keynote oder Prezi) anzuschmeißen und Chart zu Chart mit Bulletpoints zu befüllen, ohne dass man sich überhaupt Gedanken dazu gemacht, wo man seine Zuhörer abholt, welches Dilemma man zu lösen versprechen möchte, welchen Punkt man machen möchte und wie man seine Dramaturgie planen möchte. Steve Jobs nutze seine Vorbereitungszeit auf wichtige Präsentationen optimal mit Brainstormings, Mind-Mapping, und am White Board. Alle Elemente seiner Verkaufsstory waren bereits präzise durchdacht, die Dramaturgie penibel definiert, bevor das überhaupt erste Chart gestaltet wurde.
2. Entwickeln Sie ein simples, eingängiges Statement für jede Idee, von der Sie Ihre Zuhörer überzeugen beziehungsweise jeden Service, den Sie verkaufen wollen.
Versuchen Sie das, was Sie Ihren potenziellen Kunden empfehlen beziehungsweise verkaufen möchten, in einen knappen Satz zu fassen (So, als würden Sie auf Twitter mit maximal 140 Zeichen kommunizieren müssen). Geben Sie Ihrer Lösung ein spannendes Thema. Steve Jobs präsentierte beispielsweise sein Macbook Air als "Das schmalste Notebook der Welt.", den Nutzen des iPod als "Ihre komplette Musiksammlung in Ihrer Jackentasche." und das Titanium PowerBook als "The number one lust object.". Was könnte der Titel Ihrer nächsten Idee wohl sein?
3. Erfinden Sie einen Bösewicht, damit sich Ihre Zuhörer auf die Seite des Helden schlagen können.
Sie haben es bereits vermutet: Dieser Held sind dann natürlich Sie beziehungsweise Ihre Idee, Lösung, Dienstleistung oder Agentur. Doch bevor die Zuhörer bereit sind, sich mit Ihrer Lösung zu beschäftigen, gilt es, das Böse möglichst plakativ an die Wand zu werfen. Der Bösewicht muss nicht immer der Mitbewerber Ihres potenziellen Kunden sein. Oft ist es ein prekäres Dilemma in dem Ihr potenzieller Kunde steckt (ein sogenannter Pain-Point) bzw. eine besondere Herausforderung, die dem Erfolg des potenziellen Auftraggebers noch im Wege steht. Zeigen Sie Ihrem potenziellen Neukunden, wie sich seine Probleme mit Ihrer Hilfe in Luft auflösen! Werden Sie sein Held.
4. Argumentieren Sie immer den Nutzen, nicht die Genialität Ihrer Idee.
So stolz Sie auch sein mögen, auf Ihre Agentur, Ihre einzigartigen Tools oder Leistungen beziehungsweise Ihre hochkreative, brillante Lösung, Ihre Zuhörer bewerten Sie, Ihre Agentur und Ihre Ideen ausschließlich daran, welchen Nutzen Sie sich von Ihnen und Ihren Ideen versprechen. Helfen Sie Ihren Zuhörern, indem Sie den Nutzen Ihrer Lösung plakativ und glaubwürdig in den Mittelpunkt Ihrer Präsentation stellen.
5. Halten Sie sich an die Dreierregel!
Beinahe jede Steve Jobs Keynote bestand aus drei Teilen. Schon möglich, dass Sie 20 oder mehr Argumente dafür anzuführen hätten, warum Ihre Lösung so genial ist, aber Ihre Zuhörer sind in der Regel nicht in der Lage sich drei oder bestenfalls vier Argumente zu merken. "Geben Sie ihnen zu viele Argumente und sie werden alle vergessen," war Steve Jobs Überzeugung. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Entscheiden Sie klug, welche drei Argumente Sie anführen möchten. Reduzieren Sie Ihre Charts auf maximal drei Bulletpoints.
6. Verkaufen Sie Visionen und Träume, nicht Ihre Ideen und Dienstleistungen!
Steve Job hat nie einfach nur Computer oder Smartphones verkauft. Er war besessen davon, eine bessere Welt zu schaffen, in der es jedem möglich sein sollte, seine Kreativität und Ideen umzusetzen und in die Welt zu tragen. Das war die Vision, die er verkaufte. Als Jobs 2001 den iPod vorstellte, sagte er: "In our own small way we're going to make the world a better place." Wären die meisten Entwickler den iPod als ein hochinnovatives Musikabspielgerät sahen, sah Jobs ein Werkzeug, das die Lebensqualität der Menschen erhöht. Zeigen Sie Ihrem potenziellen Kunden, wie wunderbar dessen Zukunft aussehen könnte, wenn er nur mit Ihnen zusammenarbeiten würde.
7. Kreieren Sie spannende visuelle Charts!
Nur äußerst selten haben wir Charts mit linearen Aufzählungen (so genannten Bulletpoints) in Jobs Keynotes gesehen. Der Apple Boss nutze, wo immer es ging, lieber ansprechende, überzeugende Bilder, um seine Präsentation optimal zu unterstützen. Den "Tod durch Powerpoint" musste bei Jobs Präsentationen garantiert noch niemand sterben. Als er 2008 das neue Macbbok Air der Öffentlichkeit vorstellte, nutzte er das "Bild", dass den ultradünnen Laptop in einem der in den USA gebräuchlichen Umlauf-Dokumenten-Umschläge zeigte. Und noch etwas wichtiges können wir hier von Jobs lernen: Nutzen Sie Requisiten für Ihre Präsentationen! Requisiten helfen dabei, die Aufmerksamkeit Ihrer Zuschauer vom Beamer-Bild an der Wand abzulenken und schaffen so Entspannung und Abwechslung.
8. Machen Sie langweile Zahlen spannend.
Jobs präsentierte große, eher abstrakt wirkende Zahlen immer in einem für die Zuhörer relevanten Kontext. In seiner CES Keynote in 2007 beschrieb er beispielsweise den Erfolg von iTunes so "Wir verkaufen über fünf Millionen Songs pro Tag. Das sind 85 Songs pro Sekunde in jeder Minute, jeder Stunde jedes Tages." Je größer und theoretischer für Ihre Präsentation wichtige Zahlen sind, umso mehr Grips müssen Sie darauf verwenden, diese Zahlen anschaulich und spannend zu machen. Nutzen Sie Infografiken und Analogien!
9. Vermeiden Sie Fachchinesisch!
Wenn Sie schon Keynote-Speaches von Jobs gesehen haben, ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass dieser hochintelligente und überdurchschnittlich gebildete Mann immer sehr einfache Sprache benutzte, um seine Punkte zu machen. Deshalb: Schreiben Sie Ihren Redetext unbedingt auf. Vertrauen Sie bitte nicht auf Ihr Improvisationstalent. Streichen Sie anschließend alle unnötigen Füllworte, sortieren Sie vermeidbare Fremdworte und überflüssigen Fachjargon radikal aus. So laufen Sie nicht Gefahr, Ihre potenziellen Neukunden zu düpieren, zu langweilen oder gar zu überfordern.
10. Üben, Üben, Üben!
Einer der häufigsten Versäumnisse bei New-Business-Pitch-Präsentationen ist die mangelnde Vorbereitung. Für Rehearsals ist offenbar nie Zeit und der Präsentator hält sich meist für so erfahren und professionell, dass ihm dann schon was einfällt, wenn am Tag der Wahrheit vor den Entscheidern beim potenziellen Neukunden locker seine Charts durchklickt. Ja glauben Sie denn Steve Jobs hatte Zeit übrig ohne Ende und war zu unsicher, um sich locker und ohne große Vorbereitung durch seine Keynotes zu improvisieren? Spätestens der komplette letzte Tag vor der großen Präsentation sollte komplett frei sein, für Rehearsals, Überarbeitungen und das Lernen der optimalen Sprechtexte. Ganz egal, wie briliant Ihre Empfehlungen sein mögen, mit einer mehr oder weniger improvisierten Präsentation wurde noch selten ein Pitch gewonnen.
Wenn Sie dem Meister mal über die Schulter schauen und direkt von ihm lernen möchten, können Sie [hier] alle seine wichtigen Keynotes ansehen. Diese Tipps sind dem Bestseller"The Presentation Secrets of Steve Steve Jobs" von US News-Host Carmine Gallo entlehnt. Mehr wertvolle Ressourcen für Ihre Präsentationen finden Sie auf dessen Website [hier]. Wenn Sie mehr Tricks und Tipps zum Thema "Besser Präsentieren" lesen möchten empfehle ich Ihnen den Blog von Bestsellerautor Garr Reynolds "Presentation Zen", der auch eine hervorragend kuratierte Liste mit vielen interessanten Buchtipps zum Thema beinhaltet.